Ich lese gerade… Aggressionsverhalten beim Hund
von Ute Heberer, Nora Brede und Normen Mrozinski
Ein Buch über Aggressionsverhalten beim Hund zu schreiben ist ein anspruchsvolles und schwieriges Unterfangen, da das breite Sprektrum des Verhaltens von Hunden nicht einfach zu beschreiben ist. Vorab: Den drei AutorInnen ist es sehr gut gelungen!
Das Buch ist keine Therapieanleitung – auch wenn dies sicher den Einen oder Anderen enttäuscht – aber das ist seriöserweise auch unmöglich. Aber es ist eine extrem gute Erläuterung der Aggressionsformen, – ursachen und – vor allem – Mischformen.
Das ganze dann noch in einem wirklich tollen Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen läßt.
Ich habe bis vor einigen Jahren so gut wie die gesamte deutschsprachige Fachliteratur zum Thema Hund gelesen. In den letzen Jahren hat das dann deutlich nachgelassen, da sich naturgemäß sehr viel wiederholt hat. Das Rad läßt sich nur begrenzt neu erfinden und vermeintlich neue Erkenntnisse und Methoden entpuppten sich bei genauerer Betrachtung nur als alter Wein in neuen Schläuchen. Ehrlich gesagt, bin ich des ganzen nach 30 Jahren im Metier etwas müde geworden und ich habe viele Bücher nach ein, zwei Kapiteln wieder weggelegt, weil es doch nichts neues für mich zu entdecken gab. Anders als übrigens Hunde, bei denen lerne ich immer noch hinzu und jeder neue Hund fasziniert mich immer wieder.
Doch dieses Buch habe ich tatsächlich von vorne bis hinten gelesen – selbst wenn für mich jetzt inhaltlich nichts neues dabei war – hat es mir großes Vergnügen bereitet und ich werde es auf die Pflichtleseliste für meine Hundetrainerazubis setzen!
Besonders witzig fand ich übrigens die „Übersetzung“ des Demutsverhaltens in menschliches Verhalten: Ein fast identisches Beispiel benutze ich in meinem Unterricht, um in den Köpfen der Hundebesitzer das negativ besetzte „unterwürfige“ in ein „höfliches“ umzudeuten.
Prädikat: Kaufen ;)