Impf(ausweis)kunde
Impfungen beim Hund - ein wichtiger Schutz, der Leben rettet
Die regelmäßige Impfung Ihres Hundes ist kein Thema, das man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Infektionskrankheiten wie Staupe, Parvovirose oder Tollwut sind nicht nur hochansteckend, sondern können für Hunde tödlich enden. Solche Krankheiten werden immer wieder nach Deutschland eingeschleppt, meist durch illegale Welpenimporte aus dem Ausland. Das bedeutet, dass Ihr Hund schon beim Spaziergang auf ein infiziertes Tier treffen kann. Ein ausreichender Impfschutz ist deshalb essenziell.
Beispielsweise ist der Erreger der Parvovirose extrem widerstandsfähig, da er monatelang im Boden überleben kann und auch über Schuhe, Kleidung oder die Hände des Menschen übertragen werden. Die Krankheit verläuft oft akut, mit schweren blutigen Durchfällen, Fieber, Erbrechen und Kreislaufkollaps. Besonders Welpen und ungeimpfte Hunde sind gefährdet. Ohne intensive tierärztliche Behandlung endet Parvovirose häufig tödlich.
Staupe ist eine weitere lebensbedrohliche Viruserkrankung, die verschiedene Organsysteme betrifft – darunter Atemwege, Verdauungstrakt und Nervensystem. Die Folgen reichen von Lähmungen bis hin zu tödlichen Gehirnentzündungen. Auch hier ist der Schutz durch eine Impfung die einzige wirksame Prävention.
Tollwut - selten, aber weiterhin eine ernsthafte Bedrohung
Zwar gilt Deutschland seit 2008 offiziell als tollwutfrei, doch die Gefahr ist nicht vollständig gebannt. Immer wieder gelangen tollwutinfizierte Hunde durch illegalen Tierhandel nach Deutschland. Besonders betroffen sind Welpen, die zu jung oder gar ungeimpft eingeführt werden. Auch durch Reisen in gefährdete Länder kann ein Risiko bestehen Tollwut verläuft ausnahmslos tödlich, sobald Symptome auftreten, beim Hund ebenso wie beim Menschen. Das Virus greift das zentrale Nervensystem an und führt zu neurologischen Ausfällen, Lähmungen, Verhaltensveränderungen und am Ende zum Tod. Der einzige Schutz: eine gültige Tollwutimpfung. Sie ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, wenn Sie mit Ihrem Hund ins Ausland reisen möchten und stellt auch im Alltag einen wichtigen Sicherheitsfaktor dar, vor allem in Grenzregionen oder bei Kontakt zu Wildtieren.
Wichtige Hinweise zum Heimtierausweis:
Für Reisen innerhalb der EU ist der blaue Europäische Heimtierausweis erforderlich. Der gelbe Heimtierausweis hat nur in Deutschland Gültigkeit und berechtigt nicht zur Ein- oder Ausreise mit dem Tier. Achten Sie darauf, dass alle Impfungen und Kennzeichnungen dort korrekt eingetragen sind. Im europäischen Ausweis finden Sie die Tollwutimpfungen auf einer separaten Seite, im gelben Impfpass sind häufig alle Impfungen untereinander.
Wir sehen häufiger Impfpässe, in denen das Gültigkeitsdatum falsch oder gar nicht eingetragen wurde. Prüfen Sie dies am besten noch beim Tierarzt, so kann es ggf. direkt korrigiert werden.
Wenn Sie einen Hund übernehmen oder neu anmelden, denken Sie auch daran, sich als neuen Halter im Heimtierausweis einzutragen.
Mikrochip und Registrierung - nur gemeinsam sinnvoll
Ist Ihr Hund bereits gechipt? Der Mikrochip, auch Transponder genannt, wird vom Tierarzt unter die Haut gesetzt und enthält eine eindeutige Nummer, die mit einem Lesegerät ausgelesen werden kann. Der Chip allein reicht jedoch nicht aus. Erst durch die Registrierung bei einem Haustierregister ist es möglich, Sie im Falle eines Falles zu kontaktieren.
In Deutschland stehen zwei große und kostenlose Haustierregister zur Verfügung:
Notwendig sind daher folgende Impfungen
- SHPPi: Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Parainfluenza
- Tollwut - bei ausländischen Impfpässen "Rabies"
Impftabelle
Die gängigsten Schutzimpfungen für Hunde
SHPPi / SHP
- S = Staupe
- H = Hepatitis contagiosa canis
- P = Parvovirose
- Pi: Parainfluenza (bei SHPPi)
SHPPi ist ein häufig eingesetzter Kombinationsimpfstoff für die Grundimmunisierung.
Neben Nobivac® SHPPi / SHP gibt es noch Versican® DHPPi / DHP, welche gegen die gleichen Krankheiten schützen sollen.
Impfplan zur Grundimmunisierung
- Impfung: 8. Lebenswoche: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose
- Impfung: 12. Lebenswoche: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose
- Impfung: 16. Lebenswoche: Staupe, Parvovirose, Leptospirose
- Impfung: 15. Lebensmonat: Staupe, Parvovirose, Leptospirose
Gültigkeit
Nach einer Grundimmunisierung hält SHP 3 Jahre. Da bei Kombiimpfungen mit L4 und / oder Pi die Impfung jedoch nur ein Jahr hält, trägt der Tierarzt in der Regel ein Jahr Gültigkeit ein. Dazwischen wird mit Pi und L4 aufgefrischt und nach drei Jahren erfolgt wieder die große Kombiimpfung.
Tollwut / Rabis
- Pflichtimpfung bei Reisen ins Ausland (EU-Heimtierausweis), häufig als Einzelimpfstoff
Gültigkeit
Nach der Grundimmunisierung hält die Tollwutimpfung drei Jahre.
Impfplan zur Grundimmunisierung
- Impfung: 12. Lebenswoche: Erstimpfung gegen Tollwut
- Impfung: 12. Lebensmonat: Auffrischung
L4
- L4 = Leptospirose - schützt gegen 4 Serovaren (Canicola, Icterohaemorrhagiae, Grippotyphosa, Australis)
Gültigkeit
Die Impfung hält ein Jahr.
Letifend / Leish
- Leishmaniose
- Vor allem für Reisen in südliche Länder (Mittelmeerraum) empfohlen
Gültigkeit
Die Impfung hält ein Jahr.
Respira Bb
- Bordetella bronchiseptica
- Vor allem für Reisen in südliche Länder (Mittelmeerraum) empfohlen
Gültigkeit
7 Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung.
1 Jahr nach der Wiederholungsimpfung.
DP Plus
- D = Staupe
- P = Parvovirose
Gültigkeit
Die Impfung hält acht Wochen.
BbPi
- Bb = Bordetella bronchiseptica
- Pi = Parainfluenza
Gültigkeit
Die Impfung hält ein Jahr.