Allein bleiben
Allein bleiben - Das will gelernt sein!
Wie empfindet mein Hund?
Zunächst sollten Sie feststellen, ob Ihr Hund Angst hat, empört oder gelangweilt ist, wenn er allein ist. Dazu ist es gut, den Hund mithilfe einer Kamera zu beobachten. Sind Sie sich in der Beurteilung unsicher, sprechen Sie Ihre Trainerin an.
Die folgenden Lernschritte beziehen sich auf den ängstlichen Hund oder Hunde, die das allein bleiben erst noch lernen müssen. Während der Lernphase darf der Hund nicht über seine bisherige gelernte Zeit hinaus allein bleiben. Hier bietet sich eine Tagesstätte, ein Hundesitter oder ähnliche Hilfe für die Betreuung an.
Generelles vorneweg
Verabschiedung und Begrüßung
Übung zum Allein bleiben
Ritual aufbauen
Schritt 1:
Spielen Sie mindestens 2–3-mal täglich folgendes Ritual durch:
Ziehen Sie sich Ihre Schuhe und ihre Jacke an und nehmen Sie den Schlüssel in die Hand. Schenken Sie Ihrem Hund hierbei keine Aufmerksamkeit. Sind Sie „ausgehfertig“, setzen Sie sich in aller Ruhe hin und beschäftigen sich anderweitig. Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Hund sich wieder entspannt hat, kleiden Sie sich aus und gehen Ihren normalen Beschäftigungen nach.
Schritt 2:
Nach einiger Zeit sollte der Hund so weit sein, dass er sich bei dem Anblick „Herrchen/Frauchen zieht sich an, um mich zu verlassen“ ruhig und entspannt bleibt, da er merkt, dass ihm nichts Schlimmes passiert. Sobald Sie sicher sind, dass der Hund keine äußeren Anzeichen der Unruhe mehr zeigt, wenn Sie sich anziehen und den Schlüssel ergreifen, gehen Sie in ein Zimmer Ihrer Wahl und schließen sich dort für einen kurzen Moment ein.
Dann kommen Sie wieder heraus, ziehen sich aus, legen den Schlüssel weg. Der Hund wird die ersten Minuten nicht beachtet (siehe Begrüßungsverhalten).
Schritt 3:
Sobald Sie einige Minuten in dem Zimmer sein können, ohne dass der Hund sich aufregt, gehen Sie im Anschluss an Ihr „Anziehritual“ (vergessen Sie nie den Schlüssel dabei in die Hand zu nehmen) aus der Wohnungstür. Bleiben Sie hier kurz stehen und kommen ohne Begrüßungsritual wieder zur Tür rein. Mit der Zeit steigern Sie den Abstand zur Haustür und die Länge der Zeit Ihrer Abwesenheit.
Sobald Sie sich aus der Haustür entfernen können, ohne dass der Hund sich aufregt, ziehen Sie sich auch jedes Mal, wenn Sie zum Briefkasten oder Mülleimer gehen in der oben beschriebenen Weise an und nehmen dabei den Schlüssel mit.
Der Hund sollte unbedingt regelmäßig körperlich und geistig ausgelastet werden
Betreiben Sie Selbstständigkeitsförderung durch entsprechendes Spiel. Dies heißt, dass Sie mit dem Hund in einer Art und Weise spielen müssen, die sein Selbstbewusstsein erhöht. Lassen Sie ihn beim Spielen mit einem geeigneten Spielzeug möglichst oft gewinnen, loben Sie ihn überschwänglich, wenn er sein Spielzeug stolz vor sich herträgt. Auch Suchspiele können das Selbstbewusstsein stärken, da der Hund hierbei Erfolgserlebnisse sammeln kann. Sportarten/Übungen wie Agility, Hindernisparcours, Mantrailen, Zughundesport etc. sind ebenfalls sinnvoll.
Bringen Sie Ihrem Hund Tricks bei, wie z.B. Pfötchen geben, Rolle machen, Männchen machen, Schlappen bringen usw. alles was der Hund kann, dient der Stärkung seines Selbstbewusstseins.
Gerne unterstützen wir Sie hierbei in Form von Einzelunterricht.