Entwurmung beim Hund

Würmer gehören zu den häufigsten Parasiten, mit denen Hunde, unabhängig von Alter, Rasse oder Haltung, in Kontakt kommen. Sie sind nicht immer sichtbar, aber trotzdem gefährlich: für Ihren Hund und mitunter auch für Sie selbst. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum eine regelmäßige Entwurmung mit einem tierärztlich empfohlenen Präparat so wichtig ist, warum Kokosöl & Co. nicht ausreichen und wie oft Sie entwurmen sollten.

Warum eine Entwurmung wichtig ist

Auch wenn Ihr Hund kerngesund wirkt: Ein Wurmbefall bleibt oft lange unbemerkt. Symptome wie Durchfall, Erbrechen, stumpfes Fell, Gewichtsverlust oder Appetitveränderungen treten häufig erst bei starkem Befall auf und selbst dann sind sie nicht immer eindeutig.
Ein Befall mit Rundwürmern (z. B. Spulwürmer), Hakenwürmern, Bandwürmern oder sogar Lungenwürmern kann die Gesundheit Ihres Hundes stark beeinträchtigen. Besonders gefährdet sind Welpen, alte oder immungeschwächte Tiere.
Doch nicht nur Ihr Hund ist betroffen: Einige Wurmarten sind zoonotisch, das heißt: Sie können auch auf den Menschen übertragen werden, z.B. über kontaminierten Hundekot im Garten oder im Sandkasten. Kinder und immungeschwächte Personen sind dabei besonders gefährdet.
Regelmäßige Entwurmungen schützen also nicht nur Ihren Vierbeiner, sondern auch das Umfeld.

Wie oft sollte man entwurmen?

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt eine individuelle Entwurmungsstrategie, orientiert an Alter, Haltungsform, Fütterung und Lebensumfeld des Hundes.
Als Faustregel gilt jedoch:

Alle 3 bis 6 Monate sollte eine Entwurmung durchgeführt werden, wenn:

Bei erhöhtem Risiko, etwa bei jagdlich geführten Hunden oder Hunden, die rohes Fleisch fressen, kann auch eine monatliche Entwurmung sinnvoll sein.

Warum Hausmittel wie Kokosöl nicht genügen

Immer wieder kursieren Empfehlungen für „natürliche“ Entwurmungen mit Kokosöl, Karotten, Kräutermischungen oder Kürbiskernen. So sympathisch der Gedanke an eine sanfte Alternative auch klingt: Diese Mittel wirken nicht zuverlässig gegen Würmer. Kokosöl kann z. B. eine leichte antimikrobielle Wirkung haben, aber es tötet keine Würmer ab und beseitigt keinen bestehenden Befall. Selbst Studien, die eine gewisse abwehrende Wirkung vermuten, zeigen keine ausreichende Sicherheit oder Wirksamkeit, um sie als alleinige Maßnahme zu empfehlen.

Die Gefahr: Man wiegt sich in falscher Sicherheit, während sich die Parasiten weiter vermehren, mit gesundheitlichen Folgen für Hund und Mensch.
Fazit: Alternative Hausmittel können vielleicht unterstützend zur Darmgesundheit beitragen, sie ersetzen aber keinesfalls eine medizinisch wirksame Entwurmung.

Warum eine Kotprobe nicht ausreicht

Manche Hundebesitzer entscheiden sich statt einer pauschalen Entwurmung lieber für eine Kotuntersuchung. Das klingt im ersten Moment vernünftig, ist aber nicht immer zuverlässig.

Das Problem: Eine Kotprobe zeigt nur dann ein positives Ergebnis, wenn der Hund gerade ausscheidungsfähige Wurmeier im Kot hat.
Doch:

Hunde haben eigentlich immer Würmer - stimmt das?

Diese Aussage ist zwar überspitzt, aber sie kommt nicht von ungefähr: Hunde infizieren sich immer wieder neu mit Wurmlarven oder -eiern, z. B. über:

Welpen können sich schon im Mutterleib oder über die Muttermilch mit Spulwürmern infizieren, viele tragen also bereits bei Geburt eine Wurmlast mit sich.
Fazit: Auch wenn Ihr Hund keine sichtbaren Symptome zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er (immer wieder) Würmer oder Wurmlarven mit sich trägt und damit ein potenzielles Risiko für sich und andere darstellt. Deshalb empfehlen Fachleute wie die StIKo Vet eine regelmäßige Entwurmung oder zumindest eine engmaschige Kontrolle und nicht nur gelegentliche Einzelanalysen von Kot.

Entwurmung beim Welpen

Aufgrund der Übertragung von Wurmlarven durch die Mutterhündin sollten Welpen frühestmöglich und regelmäßig entwurmt werden.

Entwurmungsschema

Weiterführende Links

Mehr Informationen finden Sie unter den folgenden Links.