Trainingstagebuch Ean – Nr. 4

Die letzten Tage standen ganz im Zeichen der Umweltsozialisation. Es ist wichtig, dem Welpen die Welt zu zeigen, ohne ihn zu überfordern. Ean kommt von einem hervorragenden Züchter, so dass er furchtlos ins Leben marschiert. Trotzdem darf das nicht dazu verleiten, die Sozialisierung außer Acht zu lassen.

Über die erste Brücke seines Lebens ist Ean ohne mit der Wimper zu zucken marschiert. Er lief von sich aus direkt am Rand, ohne den „Abgrund“ weiter zu beachten. Unsere Übungsbrücke war ohne weiteren Verkehr, so dass ich mich dort auch problemlos hätte länger aufhalten können.

Wassergewöhnung – kleine Bäche kennt er schon, das war jetzt der erste größere. Erst mal gucken, was der Große macht.

Und gleich darauf mitten rein

Das Wasser ging ihm bis zum Bauch, was ihn nicht weiter gestört hat ;)

Zum Thema Autoverkehr ist es wichtig, nicht nur „normale“ Straßen zu besuchen, sondern auch einmal an einer Schnellstraße entlang zu laufen.

Keine Sorge, die Leine war in der Hand.

Heute sind wir dann zum ersten Mal auf etwas getroffen, das er etwas unheimlich fand: Pferde! Bei so einem Konflikt (Frauchen und die anderen Hunde standen da sehr nahe dran, wie er fand), zeigt sich viel vom eigentlichen Wesen (also seinem Charakter). Weicht der Hund zurück oder „greift“ er eher an? Beschäftigt er sich mit dem Problem oder ignoriert er es? Ean zeigte sich rassetypisch und knurrte gleich einmal. Ich habe ihn (an der Schleppleine) ein paar Schritte hinter mir stehen lassen und mich freundlich dem Pferd zugewandt. Mhaira findet Pferde eigentlich toll und kam gleich mit. Ean beschaute sich die Situation einige Minuten lang (er ist ein kleiner Denker…) und näherte sich dann bis auf einen guten Meter. Das reicht mir für erste Mal.

Da das Thema damit für Ean – anders als bisherigen Situationen – noch lange nicht erledigt ist, werde ich mir in den nächsten Tagen also mal einen Reiterhof suchen, damit Ean längere Zeit entspannt Pferde beobachten kann.

Übrigens: Die hier beschriebenen Situationen haben wir natürlich nicht alle hintereinander gemacht, Sozialisierung soll kein Marathonlauf sein. Gerade so junge Welpen brauchen Zeit zum Verarbeiten, am besten im Schlaf.

Jetzt muss ich erstmal Eans Trainingstagebuch ergänzen, ein super Hilfsmittel, damit ich nichts wichtiges vergesse und einen Überblick über den Trainingsstand behalte.

Da sind noch einige Lücken, die in den nächsten 6 Wochen abgearbeitet werden müssen ;)

… also Restaurantbesuch muss unbedingt häufiger geübt werden ;) ….