Frust…


Freiheit für alle!!!!!!!!!!!!!!! also Leinen los, oder?

Hier in Aschaffenburg trifft man diese Einstellung gerade in der
Fasanerie vermehrt. Ist doch aber auch schön da, die Hunde können
springen wie sie wollen, eben Freiheit für alle.

Aber die Freiheit des einen, ist oft das Gefängnis des anderen.
Ups wie meint sie das den? Hier ein paar Beispiele des Lebens:

Meine Hündin ist nach mehreren Schlaganfällen erblindet. Sie
kommt gut damit zurecht (so gut, dass ich mich manchmal frage, sieht
sie nicht doch was?). Sie liebt ihre alten Wege und Gewohnheiten. Am
Anfang habe ich mich aus der Fasanerie zurückgezogen, denn ein
Problem hat sie: Fremde Hunde. Sie erschrickt sehr, wenn diese auf
einmal da sind und hat Angst. Jetzt gehe ich wieder dort, denn dort
fühlt sie sich am wohlsten, sie kennt alle Wege und weiß, wo es
nach Hause geht. Sie geht auch mal von mir weg und schnüffelt im
Gebüsch. Sie weiß einfach, dass es da keinen Graben gibt oder auf
einmal ein Hindernis kommt. Das einzige Problem sind die anderen
Hunde und es wäre eigentlich kein Problem, wenn nicht die anderen
Hundebesitzer meinten, jeder Hund muss alle anderen Hunde toll
finden. Meine Hündin trägt ein Geschirr mit der Aufschrift BLINDER
HUND, wenn ich andere Leute oder Hunde sehe ruf ich sie her und nehme
die Leine auf. Eigentlich sollte dies als Signal für den anderen
Hundebesitzer ja reichen, aber glauben Sie nicht, dass mein Gegenüber
auf die Idee kommt, seinen Hund ebenfalls für diesen einen kleinen
Moment der Begegnung in seiner Freiheit einzuschränken und ebenfalls
zu sich zu rufen. Auf meine Bitte hin, den Hund zu rufen, kommt oft
ein „der guckt nur“ oder noch besser „der tut nix“. Wenn ich
dann sage, die Hündin ist blind und hat Stress kommt oft ein Blick,
der sagt „Warum sind sie dann hier?“ Genau – in den Keller mit
ihr, was soll sie noch Lebensqualität haben, wenn es doch bedeutet
das der andere Hund 1 Minute verliert.

Sehen Sie, die Freiheit des einen, ist das Gefängnis des anderen
und „der guckt nur“ ist ein Pseudonym für „ich kann meinen
Hund nicht rufen, denn er hört nicht, wenn ich ihm was sage“.

Sie glauben, naja wie oft gibt es kranke Hunde, da sind ja nur
einige wenige eingeschränkt durch die mangelnde menschliche
Rücksichtnahme. Meine Mutter sagte früher immer: „schlecht
erzogene Menschen“.  Und was ist mit dem Hund, der aggressiv
gegen Artgenossen ist? Ja ja die müssen da ja nun wirklich nicht
dort gehen. erst seinen Hund versauen und dann dort laufen wo unsere
tollen freien Hund leben, denen könnte ja was passieren. Hallo
Freiheit für alle! Das heißt auch für diesen Hund oder sind die
anderen besser?

Nicht jeder aggressive Hund ist das Produkt seiner Menschen.
Vielleicht kommt er aus einer Mülltonne in Ungarn? Und hat es nun
mal nicht gelernt, mit anderen Hunden umzugehen? Dann darf ich nicht
anfangen, dem ein besseres Leben zu bieten und ihm beizubringen, dass
Artgenossen erträglich sind? Weil selbst, wenn ich mit Schleppleine
und Maulkorb trainiere, ist es meinem Gegenüber anscheinend nicht
zuzumuten, seinen Hund mal kurz weg zurufen und weiter zugehen. Nein,
man bekommt zu hören, das ist ein Freilaufgebiet, gehen sie doch
woanders. Eben warum sollte ein Hund der schon einen schlechte
Lebensstart hatte auch ein wenig Hilfe und Lebensqualität bekommen?

Haben Sie gerade das Gefühl es gibt viele unsoziale Menschen?
Naja ist ja nur gegen Hunde und das macht ja nix – Falsch! Das geht
auch gegen Menschen. Zum Beispiel meine Freundin: Sie joggt für ihr
Leben gern. Sie wohnt an der Fasanerie und es wäre ein leichtes, die
Schuhe anzuziehen und loszulaufen, ein paar mal um den See. Sie tut
es nicht mehr, sie hat ein wenig Angst vor Hunden. Es geht, wenn sie
sitzen oder angeleint sind, dann kann sie vorbei laufen aber wenn sie
auf sie zulaufen hat sie Stress. Am Anfang hat sie noch gebeten die
Hunde zu rufen, aber Sie kennen ja das Pseudonym für nicht erzogene
Hunde in der Situation? Richtig, der tut nix. Meine Freundin fährt
jetzt mit dem Auto weg, um in der Natur laufen zu können.

Oder ist ihnen schon zu Ohren gekommen das es Stress gibt wegen
der Fasanerie? Ja?  Ein Grund sind die Häufchen am Spielplatz
und jetzt mal ehrlich, welcher Hundehalter kommt auf die Idee seinen
Hund auf den Spielplatz zu lassen? Oder gar auf die Wiese daneben?
Leider viel zu viele! Und das gerade in der Fasanerie, wo man so
viele Möglichkeiten hat. Das können doch nicht alles junge unreife
Menschen sein, die keine Kinder haben und nicht über den Tellerrand
gucken können.

Oder möchten Sie Häufchen am Schuh haben oder gar Pippi
ablecken?  Als Eltern will man auch nicht, dass sein Kind in
Häufchen tritt oder gar sitzt und wenn es mal an die Rutsche langt
und die Hände in den Mund steckt, soll es auch nicht die
Markierspuren der Hunde abschlecken.

Sie sehen auch gegenüber Menschen, ist die Freiheit des Hundes
die Eingeschränktkeit des anderen. Das kann doch nicht wahr sein!
Sie merken, ich bin frustriert von der mangelnden Rücksichtnahme und
gerade so wie sie sich in der Fasanerie zeigt. Mich persönlich
betrifft ja nur der Teil meiner Hündin, aber glauben Sie mir, selbst
wenn meine alte Dame mal nicht mehr ist, werde ich mich über diese
mangelnde Rücksichtnahme und fehlendes soziales Denken ärgern. Denn
Freiheit für alle ist ein schönes Ziel und kann nur im Miteinander
erreicht werden. Meine Freiheit ist nicht eingeschränkt, wenn ich
mit Rücksichtnahme auf andere meinen Hund zu mir rufe, denn er ist
eine Freude in meinen Leben und ich gehe gerne mit ihm zusammen. Ob
Sie es glauben oder nicht, es macht ihm nix aus, mal nicht zu einem
anderen Hund oder Menschen hinlaufen zu dürfen, denn bei mir ist es
auch schön für ihn.