Gewitterangst?

Seit letzter Woche hat Flip „aus heiterem Himmel“ Angst vor Gewittern… so sieht es zumindest aus.

Los ging es im Büro während ein Gewitter heraufzog. Noch war nichts zu hören, aber es war schon recht duster draussen geworden als Flip auf einmal zitternd neben mir saß.

Flip ist ein kleiner Mischling, ca. 5kg schwer, sehr leicht beeindruckbar, aber nicht generell ängstlich. Vor Gewittern hatte er noch nie Angst – warum nun auf einmal?

In den nächsten Tagen schien sich die Diagnose zu bestätigen, wurde es schwül oder zogen Wolken auf, saß Flip schlotternd neben mir. Aber war das Gewitter erst einmal da, entspannte er sich und war anscheinend völlig unbeeindruckt.

Flip hatte auch in der Vergangenheit immer wieder mit „schrecklichen“ Ereignissen zu kämpfen. So fiel Iris einmal ein Joghurtbecher in meiner Küche herunter und sie rief erschrocken „Nein“. Flip wurde nicht getroffen, er war nur mit im Raum anwesend, als es passierte. Der Plumps vom Becher in Verbindung mit Iris‘ Schreck genügten aber, damit er zitternd flüchtete und zwei volle Tage lang die Küche nicht mehr betrat. Ähnliche Vorkommnisse gab es mehrere, so dass ich mich auf Ursachenforschung zur „Gewitterangst“ begab.

Ich konnte mich an keinen Vorfall an besagtem Morgen erinnern, aber natürlich verlasse ich auch oft das Büro, so dass durchaus auch ein Streit oder ähnliches unter den Hunden passieren könnte, ohne dass ich es mitbekomme.  Aber in der Ecke im Raum nebenan fand ich ein heruntergefallenes Bild, das direkt in einem Hundekörbchen gelandet war. Ich denke, dass Flip im Schlaf von dem Bild „angegriffen“ wurde und dass ihn das so in Angst versetzt hat. Gleichzeitig zog wohl das Gewitter herauf und er hat es anscheinend ausgerechnet damit verknüpft. Beweisen kann ich es natürlich nicht, aber es scheint mir plausibel.

Inzwischen gab es ja fast täglich eine entsprechende Wetterlage. Aber durch standhaftes Ignorieren in Verbindung mit Notfalltropfen wird es so langsam besser. Typisch für solche Ängste ist übrigens die schnelle Generalisierung – er zeigt das Verhalten auch zu Hause und vergangenen Dienstagvormittag auch auf dem Hundeplatz. Als er aber als Welpenonkel mit zu den Welpen durfte, war seine Angst wie weggeblasen. Offensichtlich genügte die Freude über die Welpen (Flip liebt es, bei den Welpen pädagogisch tätig zu werden oder besser gesagt, wichtigtuerisch herumzustolzieren), um ihn seine Angst vergessen zu lassen.