Funddackel Granny
Am 7.4. wartete eine alte Dackeldame über vier Stunden vergeblich auf ihre Besitzer – angebunden vor einem großen Supermarkt bemerkte man erst spät, dass die kleine Oma offensichtlich nicht mehr abgeholt wurde.
Link zum Main-Echo-Artikel dazu.
Schließlich kam sie ins Tierheim Aschaffenburg. Als sich nach einigen Tagen und trotz des großen Artikels in der Tageszeitung niemand meldete, durfte Granny zu uns in Pflege kommen.
Sie ist geschätzte 15 Jahre alt, hat Tumore an der Milchleiste, einen steifen Rücken, ein vergrößertes Herz und ist fast taub. Sehen klappt allerdings noch recht gut.
Seit einer knappen Woche lebt sie nun bei uns mit unserem Chihuahuarudel und Bran, dem mittlerweile fast 10 Monate alten Schäferhund. Was soll ich sagen? Es klappt erstaunlich gut!
Granny wird jeden Tag fitter – hat ein unglaublich fröhliches Wesen und sich nun eng an uns (besonders an meinen Mann) angeschlossen. Mit anderen Hunden kommt sie generell sehr gut aus und meine Chi-Damen-Trio ist ungewöhlich nett zu ihr – normalerweise stehen sie nicht so auf fremden Damenbesuch :) Granny darf ohne Gemurre der anderen mit aufs Sofa und ist bei allen Aktivitäten mitten bei.
Sie bekommt einen Berg Tabletten täglich (Leber, Nieren, Herz, Schilddrüse) und wird von Tag zu Tag fitter. Heute früh mußten wir ihr beim Spaziergang schon hinterherrennen, weil sie der Meinung war, schon mal vorauszulaufen….
Es ist absolut faszinierend zu beobachten, wie ein so alter Hund sich jeden Tag ein bißchen mehr an sein neues Leben und unseren Tagesablauf anpasst. Sie schafft problemlos ein paar Treppenstufen – hochspringen und begrüßen geht hervorragend – lautstark Frühstücksanteil am Esstisch einfordern auch ;)
Natürlich erfordert so ein alter Hund Rücksichtnahme und ein besonderes Augenmerk. Kleinere Spaziergänge gehen noch gut, auf die großen Runden kann sie natürlich nicht mehr mit oder muß getragen werden (vielleicht sollte ich mir doch einen Buggy anschaffen….).
Falls jemand Granny kennt, wäre es schön, wenn dieser sich meldet – dass sie schmerzhaft vermisst wird, ist eher nicht anzunehmen, da sich ja niemand im Tierheim gemeldet hat. Es muß daher davon ausgegangen werden, dass sie ausgesetzt wurde und das ist eine „Ordnungswidrigkeit“, die durchaus bestraft werden kann.