Tipp der Woche: Hunde aus dem Ausland – Teil 2

Dirofilariose/Herzwurmerkrankung

Die Dirofilariose ist eine parasitäre Erkrankung hervorgerufen durch den Herzwurm Dirofilaria immitis.

Übertragung:

Die Dirofilariose wird von einem Hund auf den anderen nur durch bestimmte Moskitoarten (Stechmücken) übertragen. Der weibliche Fadenwurm setzt Embryonen, Mikrofilarien genannt, im Blut ab. Die Stechmücke wird beim Einsaugen dieser Mikrofilarie angesteckt, wenn sie sich vom Blut eines verseuchten Hundes er­nährt. Während der folgenden 10 bis 15 Tage verwandelt sich die Mikrofilarie zweimal in der Stechmücke, bis sie die infektiöse Larvenphase erreicht. Wenn die Stechmücke nun erneut Blut saugt, dringt die Larve durch den Stich in den Körper des Hundes ein. Die Larve braucht ungefähr 6 Monate, um in die Lungenarte­rien zu wandern, ihre Geschlechtsreife zu erlangen und Mikrofilarien im Blut abzulagern. Da die Übertrag dieser Krankheit ausschließlich von Moskitos abhängig ist, tritt sie häufiger und stärker dort auf, wo Hunde in großen Mengen verseuchten Stechmücken ausgesetzt sind.

Verbreitung:

Der Erreger stammt aus dem Mittelmeerraum, kommt aber zunehmend auch in Deutschland vor. Ein große Faktor sind auch hier die zunehmenden Hundeimporte aus Ost- und Südeuropa.

Vor allem in Ungarn, Serbien, Rumänien und Bulgarien ist eine massive Zunahme der Prävalenz (Häufigkeit der Erkrankungen in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt) zu beobachten.

Auch der Klimawandel wird als eine Ursache für die Verbreitung der Herzwürmer gesehen.
Mehrere Studien zeigen, wie sich das Vorkommen der Mücken in den letzten Jahren in Europa geändert hat.

Krankheitssymptome:

Der Befall mit Herzwürmern kann zu schweren und tödlichen Krankheitserscheinungen führen.
Viele erkrankte Hunde zeigen dennoch keine eindeutigen Symptome, da die Herzwürmer zu chronischen Veränderungen insbesondere der Lunge führen, entstehen Symptome häufig sehr langsam. Demnach können mehrere Monate bis Jahre vergehen, bis der Hund deutliche Symptome zeigt.

Das klinische Erscheinungsbild wird in drei Stadien eingeteilt:

  • Keine bzw. leichte Symptome

Wie seltener Husten und verminderte Leistungsbereitschaft

  • Chronischer Husten

Gewichtsverlust, Koordinationsverlust, Atemnot bei normaler Belastung, geringgradige Anämie

  • Klinisch manifeste Herz- und Lungenveränderungen

Tachykardie, Tachypnoe, anämische Schleimhäute, systolischer Jugularvenenpuls, Hepatomegalie und Azotämie

Mögliche Symptome im Überblick

  • Chronischer Husten – fängt als leichter Husten an und wird über Monate / Jahre schlimmer
  • Leichte, langsam steigende Atemnot – fällt besonders nach Belastung auf
  • Leistungsintoleranz
  • Gewichtsverlust
  • In schweren Fällen Rechtsherzinsuffizienz und pulmonalen Hypertension
  • Bei hohem Parasitenbefall oder plötzlichem Absterben von adulten Filarien: pulmonalen Thromboembolie (Lungeninfarkt) oder Vena-Cava-Synderom

Diagnose:

Der direkte Nachweis erfolgt durch eine mikroskopische Blutuntersuchung. Die Blutprobe muss abends ent­nommen werden, weil die Parasiten dann am zahlreichsten vorkommen. Bei ca. 25% der infizierten Hunde findet man keine Mikrofilarien. Dieser Zustand wird als okulte Dirofilariose bezeichnet. Die Untersuchung auf adulte Filarien erfolgt über Antigennachweis im Blutserum. Dieser ist aber erst 6 – 7 Monate nach Infektions­beginn aussagekräftig. Bei starkem Befall ist der Nachweis der Mikrofilarien in der Herzarterie oder dem Herz auch mittels Ultraschall möglich.

Antigentest:

Die derzeitigen Herzwurm-Antigen Test können okkulte Infektionen bestehend aus mindestens einem adulten weiblichem Wurm nachweisen. Falsch negative Ergebnisse entstehen vor allem bei Hunden mit wenig Wurmbefall und/oder geringen Antigen im Blut.

Da das Antigen aus dem Uterus der weiblichen Würmer oder deren Eier stammt, eignet sich dieser Test auch nur zum Nachweis weiblicher Herzwürmer.
Allerdings ist der Antigentest aber erst 6-7 Monate nach Infektions­beginn aussagekräftig.

Mikrofilarien-Test:

Der direkte Nachweis erfolgt durch eine mikroskopische Blutuntersuchung.
Hierbei können Mikrofilarien von D. immitris und von nicht-pathogenen Acanthocheilonema unterschieden werden.

Weitere diagnostische Mittel sind Röntgenaufnahmen und Ultraschall.

Therapie:

Die Therapie der Dirofilariose ist eine multimodale Behandlung. Das bedeutet, dass mehrere Medikamente eingesetzt werden. Ziel ist, alle Stadien der Herzwürmer zu bekämpfen und zeitgleichch das Risiko für Komplikationen so gering wie möglich zu halten.

Die medikamentöse Therapie ist in der Wirkung unzureichend und hat massive Nebenwirkungen. Das Abtö­ten adulter Herzwürmer ist zudem sehr riskant wegen der Gefahr einer oder mehrerer Thrombosen. Für massive Fälle bleibt dann nur noch die offenen Herzchirurgie mit mechanischer Entfernung der Würmer. Das Risiko und die Kosten sind bei dieser Behandlung sehr hoch.

Prophylaxe:

Importiere Hunde auf diese Südländerkrankheiten zusätzlich untersuchen lassen.

Für endemische Gebiete ist eine Chemoprophylaxe mit Mikrofilariziden angebracht.
In Frage dafür kommen Mediakemente, die bereits Larven, aber auch erwachsene Würmer abtöten. Eine solche Prophylaxe sollte erst nach Absprache mit Ihrem Tierarzt erfolgen.

Vorsicht: Bei Collies, Collie-Mixe und anderen Hunden mit MDR1-Defekt können schwere neurologische Nebenwirkungen auslöst werden.

Giardien

Giardien sind mikroskopisch kleine, einzellige Parasiten, die sich an die Darmwand des Dünndarm anheften und dort die regulären Verdauungsvorgänge des Hundes stören. Besonders junge Hunde leiden häufig unter den Folgen eines Befalls.

Übertragung:

Die Infektion erfolgt oral. Die Parasiten gelangen dabei unmittelbar an ihren Zielort – den Dünndarm. Dort heften sie sich an die Schleimhäute.
Die Ausscheidung erfolgt mit dem Kot, über welchen sich wiederum andere Tiere anstecken können.

Eine Übertragung von Hund zu Mensch und umgekehrt funktioniert auch, weshalb infizierte Hunde für uns, besonders aber kleine Kinder, eine mögliche Infektionsquelle darstel­len.

Verbreitung:

Giardien beim Hund sind sehr stark verbreitet. Etwa jeder fünfte Hund und jede zehnte Katze ist mit Giardien infiziert, bei Welpen und Junghunden sogar bis zu 70% – da die Darmflora noch nicht gut genug ausgebildet ist und der natürliche Schutz somit fehlt.

Krankheitssymptome:

Welpen und ältere immungeschwächte Hunde sind eher betroffen und leiden häufiger an den möglichen Symptomen. Erwachsene Hunde können völlig symptomlos bleiben.

Mögliche Symptome sind:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Schwächung bis zur Apathie

Ohne Behandlung kann es zur Mangelernährung kommen – bei Welpen bis hin zu Wachstumsstörungen.

Im Unterschied zu sonstigen Darmerkrankungen verläuft die Geruchsprobe beinahe aromatisch = süß-sauer, und auch die Farbe ist freundlich hellgelb statt wie sonst dunkel, braunschwarz oder graugrün. Manchmal verläuft die Infektion aber nur anfangs symptomlos, manchmal wird sie auch durch Fütterungsfeh­ler begünstigt und manchmal gesellt sie sich bei älteren oder immungeschwächten Tieren zu einer anderen, schweren Grunderkrankung als Komplikation dazu.
Innerhalb eines Rudels ist generell mit einer epidemieartigen Ausbreitung zu rechnen.

Diagnose:

Die Diagnose erfolgt über spezielle Untersuchung an ganz frischem Kot mittels eines eigenen Verfahrens, da sich Giardien inner­halb üblicher Routinetests nicht feststellen lassen.

Therapie:

Giardien reagieren nicht auf herkömmliche Antibiotika und auch Wurmmittel können ihnen nichts anhaben. Der Tierarzt wird zu ganz speziellen Medikamenten greifen, die in der Re­gel Erfolgsversprechend sind und darauf abzielen, dass Hund kein Ausscheider bleibt.
Hierbei handelt es sich entweder um die Wirkstoffe Metronidazol (z.B. Clont) oder Fenben­dazol (Panacur).

Letzteres dürfte zunächst das Mittel der Wahl sein, da es weniger Neben­wirkungen hat. Was vielerorts noch nicht bekannt ist: Die empfohlene Dosis von 50 mg pro kg Körpergewicht muss lt. telefonischer Auskunft des Herstellers 5 Tage hintereinander verabreicht werden, danach 3 Tage Pause, um anschließend wiederum eine 5-tägige Gabe anzuschließen. (Im Beipackzettel ist nur von einer 3-tägigen Gabe die Rede, was darin gegründet liegt, dass es sich hier um die Wurm- und nicht um die Giar­dienbehandlung handelt!
Bis zum nächsten ELISA-Test sollten 10 Tage (gerechnet ab der letzten Verab­reichung) vergangen sein.

Diese Behandlung sollte nach einigen Monaten nochmals durchgeführt werden.

Prophylaxe:

Aus dem Süden importierte Hunde daraufhin untersuchen lassen.

Giardien sind übertragbar von Hund/Katze auf den Menschen und umgekehrt. Hygiene ist daher besonders wichtig, wenn Kinder mit einem infizierten Hund spielen. Desinfektionsmittel sind zur Bekämpfung etwaiger Zysten in der Wohnung nicht ausreichend, deshalb wird ein Heißdampfstrahler empfohlen.

Übrig gelassenes Futter sollte sofort entfernt werden, um zu verhindern, dass sich Fliegen darauf niederlassen.

Kotverschmutzungen im Fell des Hundes sollten schnellstmöglich ausgewaschen werden.

Hämobartonellose

Hämobartonella  canis (Rickettien)

Die Hämobartonellose ist eine seltene bakterielle Infektionskrankheit. Bartonellen sind gramnegative und fakultative intrazelluläre Bakterien.
Es sind mindestens 20 verschiedene Spezies bekannt. Beim Hund kommen folgende Arten vor:

  • Bartonella vinsonii subspecies Berkhoffii
  • Bartonella henselae
  • Bartonella clarridgeiae
  • Bartonella washoensis
  • Bartonella elizabethae
  • Bartonella quintana

Übertragung:

Die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) und Flöhe übertragen diesen Erreger, aber auch eine Übertragung von Katzen auf Hunde ist möglich, wenn auch sehr selten.

Verbreitung:

Die Hämobartonellose ist in allen südlichen Ländern, besonders den Mittelmeerländern, verbreitet. Mittler­weile kommt die Erkrankung aber auch in Deutschland vor, da die Zecke mit Tieren und Pflanzen einge­schleppt wurde.

Krankheitssymptome:

Von der Infektion bis zum Ausbruch dauert es 2 – 4 Tage. Der Hund leidet unter Schwäche und Blutarmut in Folge der Zerstörung der roten Blutkörperchen. Der Urin ist gelblich-braun und der Hund hat bis 40 Grad Fie­ber. Es werden nur in ihrer Abwehr geschwächte Tiere infiziert, z.B. Hunde ohne Milz, nach Parvovirose-, Ba­besiose- u. Ehrlichioseinfektion.

Nicht jeder Hund zeigt die gleichen Symptome. Je nach Art können verschiedene Symptome auftreten:

  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Appetitverlust
  • Lethargie
  • Husten
  • Atembeschwerden
  • Lahmheit
  • Knochen- oder Gelenkschmerzen
  • Dermatitis und oder Hautläsionen
  • Vergrößerte Lymphknoten
  • Gelbsucht
  • Vergrößerter Bauch
  • Herzrhythmusstörungen

Diagnose:

Der direkte Erregernachweis erfolgt durch eine Blutprobe.
Der Tierarzt wird ein vollständiges Blutbild erstellen, um die Blutzellen und Blutchemie zu messen.

Therapie:

Die Erkrankung wird mit einem Antibiotikum, evtl. auch Bluttransfusionen behandelt. Empfohlen wird eine Langzeittherapie über 4-6 Wochen mit dem Antibiotikum Enrofloxacin, Doxycyclin oder Azithromycin.

Prophylaxe:

Importierte Hunde auf diese Südländerkrankheiten zusätzlich untersuchen lassen.

Für den Urlaub ist ein ausreichender Zecken- u. Flohschutz unbedingt notwendig.

Hepatozoonose

Die Hepatozoonose ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten der Gattung Hepatozoon hervorgerufen wird.

Heute stellt diese Erkrankung ein großes Problem dar, vor allem im südeuropäischen Raum, Asien und Afrika.
Hepatozoon canis sowie auch dessen Überträger, die braune Hundezecke, sind nun auch in Deutschland nachgewiesen.

Übertragung:

Der Parasit gelangt nicht wie üblich über den Zeckenstich in den Wirt, sondern über den Verzehr der gesamten Zecke. Eine mögliche Übertragung im Uterus wird ebenfalls angenommen.
Die Erreger ge­langen so in die Darmwand und von dort in den Blutkreislauf, wo sie bestimmte weiße Blutkörperchen befallen. Über den Blutstrom verteilen sie sich im gesamten Körper, vor allem in Milz, Leber, Knochenmark, Lunge und der Muskulatur. Je nach Immunstatus des Hundes können sie in den Organen mehr oder weniger schwere Entzündungen hervorrufen.

Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund oder auf den Menschen ist nicht möglich.

Verbreitung:

Der Erreger kommt vor allem in Südeuropa, Afrika, Asien sowie Amerika auf. Aber auch in Deutschland wurde die Hepatozoonose bei

Krankheitssymptome:

Die Inkubationszeit beträgt ca. 2-4 Wochen. Die Schwere der Symptome hängt vom Immunstatus des Hundes ab. Hunde mit einem guten Immunsystem können völlig symptomfrei bleiben. Immungeschwächte Hunde können folgende Symptome aufweisen:

  • Fieberschübe
  • Blutiger Durchfall
  • Mattigkeit und Lethargie
  • Blasse Schleimhäuse
  • Nasen- und Augenausfluss
  • Geschwollene Lymphknoten

Hat die Hepatozoonose das chronische Stadium erreicht, können folgende Symptome auftreten:

  • Muskelschmerzen und steifer Gang
  • Gewichtsverlust
  • Schwanken
  • Krämpfe

Diagnose:

Die Parasiten können über einen Bluttest und anschließend unterm Mikroskop festgestellt werden. Am sensitivsten ist der direkte Nachweis mittels PCR-Test. Ein indirekter Nachweis ist über einen Antikörper-Test möglich.

Therapie:

Für eine Therapie stehen derzeit keine spezifisch wirksamen Medikamenten zur Verfügung.
Zum Einsatz kommen bestimmte Antibiotika, die den Krankheitsverlauf mildern und bei rechtzeitigem Therapiebeginn zu einer klinischen Heilung führen. Das bedeutet, der Hund wird vermutlich genesen und symptomfrei sein, jedoch verschwinden die Parasiten nicht vollständig aus dem Körper. Im Falle einer Immunschwäche oder Kortisontherapie kann es zu einem Rückfall kommen.

Prophylaxe:

Importiere Hunde auf diese Südländerkrankheiten zusätzlich untersuchen lassen.

Der beste Schutz bietet ein wirksamer Zeckenschutz. Der Hund sollte zusätzlich auf Zecken untersucht werden.
Bernsteinketten/Em-Halsbänder oder ähnlicher esoterisch angehauchte Mittel wirken auch hier nicht.

Sticker-Sarkom

Das Sticker-Sarkom ist ein infektiöser Tumor der äußeren Geschlechtsorgane und besteht aus Zellen, die einen anderen Chromosomensatz als die normalen Körperzellen des Hundes aufweisen.

Übertragung:

Das Sticker-Sarkom wird von Hund zu Hund während des Deckaktes übertragen. Eine Übertragung findet auch durch Belecken der betroffenen Stelle statt. Bei Hunden mit einem guten Immunsystem kann sich der Tumor zurückbilden. Bei Hunden mit geschwächtem Immunsystem oder Junghunden kommt es zu einer Metastasierung und der Tumor breitet sich aus.

Verbreitung:

Diese Erkrankung kommt weltweit vor, v.a. in tropischen und subtropischen Zonen. Endemisch ist sie auch in Südosteuropa, vor allem bei Streunern.

Krankheitssymptome:

Der Hund hat rötliche, knotige, stark durchblutete Geschwülste an den Genitalschleimhäuten. Seltener fin­den sich Wucherungen infolge Belecken der Genitalien an anderen Lokalisationen wie Maulhöhle oder Na­sen-/Rachenraum. Sticker-Sarkome äußern sich als solitäre oder multiple, leicht zerfallende Knoten mit blu­menkohlartig zerklüfteter Oberfläche.
Bei einer Metastasierung sind vor allem der Hodensack und die Leistenlymphknoten betroffen. Seltener betroffen sind dabei die Lunge, Augen oder das zentrale Nervensystem.

Diagnose:

Die Diagnose erfolgt durch eine Biopsie. Dabei werden Proben des Tumorgewebes entnommen, die auf bösartige Tumorzellen untersucht wird.

Tumorzellen besitzen nur 57-62 Chromosomen. Gesundes Gewebe besitzt über 78 Chromosomen.

Therapie:

Im Frühstadium wird der Tumor operativ entfernt, eine wöchentliche Chemotherapie über 4-6 Wochen folgt. Dies führt meist zu einer Rückbildung des Tumorgewebes. Die Erfolgsrate liegt bei 95%.

Prophylaxe:

Importierte Hunde sollten auf diese Südländerkrankheiten zusätzlich untersucht werden, sowie vor einer Paarung.

Tollwut

Die Tollwut ist eine tödliche Infektionskrankheit bei Säugetieren. Obwohl einige Länder als Tollwutfrei gelten, darunter auch Deutschland, lauert die Gefahr noch weiterhin in einigen andern Ländern.

Ein einzelner importierter Hund mit Tollwut kann massive Maßnahmen nach sich ziehen, zu sehen an einem Fall aus Lörrach. Dort wurde 2008 an einem aus Kroatien importierten Hund Tollwut diagnostiziert.  Der Hund wurde eingeschläfert.
27 Personen, die Kontakt zu dem Tollwuthund hatten, mussten Tollwut geimpft werden.
Alle Hunde und Katzen, die nachweislichen Kontakt zum Tier hatten und über keinen ausreichenden Impfschutz verfügten, mussten in Quarantäne überwacht werden.

Übertragung:

Die Tollwut wird durch das sogenannte Lyssavirus übertragen. Außerhalb des Wirtes ist das Tollwutvirus sehr instabil und kann mit UV-Licht oder Desinfektionsmittel abgetötet werden.

Ist ein Tier bereits an Tollwut gestorben, hält sich das Virus noch lange nach dem Tod im Kadaver.
Frisst ein Hund ein solchen Kadaver, besteht dennoch keine Gefahr einer Ansteckung.

Die Übertragung erfolgt über den Speichel infizierter Tiere, die Ansteckung in der Regel über einen Biss. Eine Übertragung ist jedoch auch über den Kontakt des Speichels mit Schleimhäuten oder Wunden möglich.

Verbreitung:

Auch die Tollwut ist noch in weiten Teilen der Welt verbreitet. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit ca. 60.000 Menschen an Tollwut, die größten Teils über Hunde übertragen werden.

Hauptsächlich betroffen sind Asien und Afrika mit 95% der gemeldeten Fälle.
In den osteuropäischen Ländern wie Weißrussland, der Republik Moldau, Ukraine und Russland bleibt die Tollwut weiterhin ein Problem.

Deutschland gilt seit 2008 als Tollwutfrei. Der letzte identifizierte Tollwutfall an einem Wildtier trat 2006 bei einem Fuchs auf.

Krankheitssymptome:

Die Inkubationszeit beträgt bis zu 24 Wochen. Bei Hunden, Füchsen und Menschen verläuft die Tollwut in drei Stadien:

Das Prodromalstadium:

  • Dauer wenige Stunden bis Tage
  • Erste Anzeichen von Wesensänderungen wie Angst, unmotiviertes Bellen oder Beißen

Das Exzitationsstadium:

  • Dauer maximal eine Woche
  • Starke Aggressivität
  • Schluckstörungen, die den bekannten Schaum vor dem Mund verursachen
  • Muskelzittern
  • Desorientiertheit

In manchen Fällen entfällt die starke Aggressivität, hier spricht man von einer „stillen Wut“. Der Hund zeigt dann einen ausdruckslosen Blick und Teilnahmslosigkeit.

Das Depressionsstadium:

  • Lähmungen bis hin zum Koma
  • Wenige Tage später tritt der Tod ein

Diagnose:

Am lebenden Hund ist nur eine Verdachtsdiagnose möglich. Die gängigen Verfahren für einen direkten oder indirekten Virusnachweis sind bei lebenden Tieren leider schlecht auswertbar. Weshalb eine sichere Diagnose nur am toten Tier möglich ist.

Therapie:

Therapieversuche sind in allen Bundesländern Deutschlands streng verboten, um eine Ausbreitung der Erkrankung zu vermeiden.

Prophylaxe:

Der beste Schutz vor Tollwut gibt die Tollwutimpfung mit einer Grundimmunisierung, welche aus drei Impfungen im Alter von 12 Wochen, 16 Wochen und 15 Monaten erfolgt. Der Impfschutz hält in der Regel 3 Jahre, bis er erneut aufgefrischt werden sollte.

Quellen:

Informationen zur Dirofilariose beim Hund | Tierklinik Hofheim (tierklinik-hofheim.de)

Tierärzteverlag – Ein Update zur Dirofilariose beim Hund (tieraerzteverlag.at)

Herzwurmerkrankung beim Tier: Informationenseiten der Abteilung für Tierkardiologie, Universität München (lmu.de)

ERSTE HILFE BEIM HUND – Giardien (erste-hilfe-beim-hund.de)

Bartonellose (Hund) – DocCheck Flexikon
Hepatozoonose beim Hund: Symptome, Therapie… | FirstVet

ZECKEN!!! – und was nicht gegen sie wirkt – Susannchen braucht keine Globuli

Das Sticker Syndrom ist ein infektiöser Tumor bei Hunden – petdoctors.at

Tollwut beim Hund: Arten und Symptome (tiergesund.de)

RKI – RKI-Ratgeber – Tollwut

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