Tipp der Woche: Vorbereitung auf Silvester

Silvester? Im September? Tatsächlich kann man sich nie früh genug Gedanken über Silvester machen, da (je nach Reaktion des Hundes) eine längere Vorbereitungsphase notwendig ist. Zuerst stellt sich jedoch die Frage welche Art von Reaktionsverhalten der Hund auf den Silvester-Lärm zeigt.

Wir unterscheiden hier in 3 Typen:

• Typ 1: Hund mit unbekanntem Reaktionsverhalten
• Typ 2: Hund mit kurzem Schreckverhalten
• Typ 3: Hund mit Panikverhalten

Bei Hunden des ersten Typs sollte vorab getestet werden, wie sie auf laute, plötzliche Geräusche (z.B. mit einer Geräusche-CD, Soundeffekten aus dem Internet oder selbsterzeugte Geräusche) reagieren. Bitte testen Sie dies niemals direkt neben dem Hund (am besten mit einer Hilfsperson), beobachten Sie die Reaktion und bieten sie Nähe an, ohne den Hund zu trösten. Sollte Ihr Hund mit einem kurzen Schreckverhalten reagieren und sich anschließend wieder beruhigen (Typ 2) oder Panik (Typ 3) zeigen, empfiehlt es sich frühzeitig mit einer Desensibilisierung zu beginnen.
Dies bedeutet, dass der Hund kleinschrittig an das angstauslösende Geräusch gewöhnt wird. Eine gut durchgeführte Desensibilisierung ist sehr erfolgversprechend, zieht sich jedoch über Wochen hinweg.

Vorbereitung einige Wochen vor Silvester:

Für die Durchführung müssen Sie in der Lage sein das Geräusch beliebig abspielen zu können und die Lautstärke zu verändern (Geräusche-CD oder Soundeffekte auf dem Handy). Eine gute Möglichkeit ist es, eine schmackhafte Mahlzeit bereit zu stellen. Dann spielen Sie im Nebenraum das Geräusch sehr leise ab. Optimal ist es, wenn der Hund auf das Geräusch sichtbar registriert (beispielsweise kurzes, unbehagliches Kopfheben). Im nächsten Moment stellen Sie ihm das Futter hin und lassen den Hund fressen. Sollte der Hund zu ängstlich sein, verringern Sie die Lautstärke (oder schalten Sie das Geräusch ab). In den darauffolgenden Tagen sollten Sie so oft wie möglich, das Geräusch in der für Ihren Hund noch erträglichen Lautstärke abspielen (mit und ohne Futter). Anschließend werden Sie die Lautstärke immer mehr erhöhen können. Gehen Sie dabei nicht zu schnell vor, da Ihr Hund zu keiner Zeit Angst bekommen darf. Sind Sie bei Alltagslautstärke angelangt, kommen die ersten wirklichen Kracher zum Einsatz. Hier sollten Sie zusätzlich Ihr Umfeld informieren, da eine Hilfsperson die ersten Kracher etwas entfernt vom Haus zünden sollten. Die Distanz richtet sich danach, was für Ihren Hund noch ertragbar ist. Im Laufe der Zeit sollte die Distanz dann langsam verringert werden.

Kurz vor Silvester gelten dann zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen:

Generelle Vorsichtsmaßnahmen:

· Bereits einige Tage vor Silvester in Wohngebieten nur mit Leine
· Besondere Vorsicht bei Kindern und Jugendlichen mit Knallkörpern
· Während dieser Zeit kein unbeaufsichtigter Freilauf im Garten
· Bei Angstreaktionen: nicht trösten, kein bedauern, kein mitleidiger Blick
· Stattdessen: Fröhlichkeit und Entspannung signalisieren
· Ist der Hund panisch oder nicht ansprechbar – ab zum Tierarzt!
· Zur generellen Beruhigung: Eierlikör (detaillierter Artikel von Tierarzt Rückert
Tierarzt-rueckert.de/blog

An Silvester selbst gilt zu beachten:

· Rollladen runter, Fernseher / Musik an
· Frühzeitig Gassi Gang erledigen, später nicht mehr rausgehen, wenn es dringend sein muss, nur sehr gut gesichert
· Auch hier gilt: im Garten nur mit Leine
· Gut darauf achten, dass der Hund nicht nach draußen entweichen kann
· Feiern Sie selbst eine Party, den Hund besonders gut sichern, zb. mittels Box oder anbinden, schnell lässt ein Gast eine Tür offen
Jedes Jahr entlaufen an Silvester mehrere hundert Hunde

Eierlikör Dosierung:

Für Hunde bis 25kg:

Körpergewicht in kg x 0,4 x 100 / Prozentsatz des Alkohols = Gesamtmenge
des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.

Für Hunde von 26kg bis 50kg:

Körpergewicht in kg x 0,3 x 100 / Prozentsatz des Alkohols = Gesamtmenge
des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.

Für Hunde ab 50kg:

Körpergewicht in kg x 0,2 x 100 / Prozentsatz des Alkohols = Gesamtmenge
des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.

Beispiel:

15 kg Hund bekommt 20%igen Eierlikör

15kg x 0,4 x 100 / 20% = 30ml Eierlikör (in 2 Gaben aufgeteilt, je 1 EL)

Verteilung:

Die Gesamtmenge des Eierlikörs auf 2-3 Portionen im Abstand von ca. 2 Stunden aufteilen, so dass die letzte Gabe vor dem Höhepunkt der Knallerei erfolgt. (ca. 23:30 Uhr)

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