Tipp der Woche: Wie erkenne ich einen seriösen Züchter?

Bei der Suche nach einem seriösen Züchter sollte auf einige Dinge geachtet werden
Wir haben Für Sie eine Checkliste zusammen gestellt.

Bei der Anzeige:

• Wird eine Festnetznummer angegeben? (Telefonnummer googeln)
• Wird die Adresse angegeben?
• Ist die Adresse keine Monteurswohnung (Googlen)
• Wurden weniger als 2x Welpen/Jahr verkauft?
• Werden weniger als zwei Rassen angeboten?

Bietet der Züchter an, den Welpen vorbeizubringen, weil er gerade sowieso in der Nähe sei? Finger weg! Absolutes Indiz für Vermehrer!

Züchter / Zuchtverband:

• Gehört der Züchter einem Verband an?
• Hat der Verband eine Internetseite?
• Ist der Züchter auf der Seite des Verbandes verzeichnet?
• Hat der Verband seine Zwinger- bzw. Zuchtordnung online gestellt?
• Gibt es genügend Züchter der Rasse in dem Verband oder ist es erlaubt, außerhalb des Verbandes decken zu lassen (Genpool)?
• Liegt eine Zuchterlaubnis nach § 11 Abs. 1 Nr. 3a TschG vor?

Ein seriöser Züchter ist einem Verband angeschlossen, der mittels Zuchtordnung z.B. die notwendigen Gesundheitsuntersuchen festlegt und kontrolliert. Er hat alle Papiere und Gesundheitszeugnisse der Eltern (vom meist nicht anwesenden Vater in Kopie) vorliegen und zeigt diese bereitwillig vor. Ohne diese Unterlagen haben Sie keinerlei Möglichkeit zur Überprüfung, ob die Eltern oder Großeltern Erkrankungen haben, die häufig vererbt werden, z.B. Gelenkprobleme.

Häusliche Gegebenheiten:

• Wird im Haus gezüchtet?
• Ist genügend abgegrenzte Fläche Innen UND Außen für die Welpen vorgesehen?
Ist es sauber?
• Darf man zu den Welpen (ab der 5. Woche sollte das spätestens erlaubt sein)?
• Ist die Mutter dabei?

Welpen sollten in der Prägephase alle häuslichen Geräusche und Vorkommnisse (wie z.b. Staubsauger, Besuch etc.) erfahren dürfen. Eine zeitweise Unterbringung im Garten etc. ist in Ordnung. Insgesamt soll die Aufzucht weder zu ruhig (einsamer Garten/Hof/Scheune) noch zu lebhaft (ständig Trubel etc.) sein. Muss die Mutter weggesperrt werden, weil sie keinen Besuch mag, sollten Sie sich genau überlegen, ob ihr Hund auch so werden soll? Erfahrungen in dieser Phase sind prägend fürs ganze Leben!

Mutterhündin/Welpen:

• Hat die Mutter ein laktierendes (milchgebendes) Gesäuge?
• Sieht die Mutterhündin gepflegt und gesund aus? Haben die Welpen Bindung zur Mutter und umgekehrt?
• Wird hochwertiges Futter verfüttert?

Außer etwas Fellverlust sollte eine Hundemutter gesund und gepflegt aussehen. Das Gesäuge ist deutlich! Sichtbar. Glauben Sie keinen Angaben wie „Die Mutter ist gerade spazieren, krank, anderweitig beschäftigt etc.“ Bestehen Sie darauf, die Mutterhündin kennenzulernen.

Papiere etc.:

• Gibt es einen Kaufvertrag?
• Gibt es ausgefüllte Impfausweise mit Aufklebern der Seren und des Chipcodes?
• Sind die Hunde gechipt und die Chipnummer im Impfausweis vermerkt?
• Werden im Kaufvertrag Rückgaberecht und andere positive Bestandteile ausgewiesen?
• Wird der Betrag quittiert?

Wenn der Verkäufer anbietet, den Hund billiger ohne Papiere abzugeben, wissen Sie schon, dass er unseriös ist. Papiere haben den Nachweis, dass alle erforderlichen Gesundheitsuntersuchungen erledigt wurden und der Züchter sich an alle notwendigen Vorschriften hält.

Verkaufsgespräch:

• Bietet der Züchter an, sich auch bei anderen Züchtern umzuschauen?
• Lässt der Züchter dem Käufer genügend Bedenkzeit und übt keinen Druck aus?
• Kümmert der Züchter sich auch darum, in welche Umgebung (Haltung) der Welpe kommen soll?
• Erfragt er die finanzielle Situation und weist er auf die Kosten hin?
• Möchte der Züchter auch im Nachhinein über den Welpen informiert werden?
• Hat der Züchter ein Rückkaufrecht in seinem Vertrag implementiert?
• Gibt der Züchter den Welpen nicht beim ersten Besuch sofort mit?

Ein seriöser Züchter möchte seinen Nachwuchs in guten Händen wissen und wird daher sehr viel über Sie wissen wollen. Glauben Sie keinem Nachfragen oder Drängen „der ist morgen weg, wenn sie ihn jetzt nicht mitnehmen“, so etwas ist immer unseriös!
Ältere Welpen/Junghunde werden gerne mit dem Spruch „Den wollte ich eigentlich für die Zucht behalten, aber weil er Sie so mag, gebe ich ihn Ihnen“ verkauft. Wenn, dann wollte der Züchter ihn evtl. wirklich behalten, aber meist aus zuchtausschließenden Gründen wird er doch abgegeben. Das ist an sich nicht verwerflich, sollte aber offen kommuniziert werden.

Welpen:

• Kommen alle Welpen neugierig angelaufen und begrüßen Sie als Besuch?
• Sind die Welpen lebhaft und munter? (außer, sie erwischen sie gerade in einer Schlafphase, diese sollte aber nach einer halben Stunde beendet sein).
• Spielen die Welpen wild und ausgelassen?
• Wirken die Welpen unerschrocken und knabbern alles an?

Gesunde und gut geprägte Welpen überfallen jeden Besuch regelrecht. Lassen Sie sich nicht erzählen, die Unsicherheit sei normal und würde sich geben – das Gegenteil wird eintreten!
Jede NEIN Angabe tendiert mehr in Richtung Vermehrer oder Händler! Mehr als 3x NEIN? Finger weg!

Auf Wunsch begleiten wir Sie gerne zum Züchter!

© Petra Führmann und Iris Franzke GbR. Alle Rechte vorbehalten. Webdesign by aninova.