Hundehandel
Der illegale Import von Welpen ist ein einträgliches Geschäft. Immer häufiger liest man von beschlagnahmten Welpentransporten. Ganz aktuell ist die Meldung von AHO (Animal-Health-Online):
"Würzburg (aho) – Auf dem Weg von Ungarn in die Niederlande hat die
Polizei Würzburg 19 Hundewelpen beschlagnahmt und in einem Würzburger
Tierheim untergebracht. Wie die Polizei Würzburg berichtet, war einem
aufmerksamen Busfahrer auf einem Autobahnrastplatz die Übergabe der
Welpen an den Käufer aufgefallen. Eine Streifenwagenbesatzung der
Autobahnpolizei Würzburg-Biebelried stellte dann fest, dass für die
sechs bis acht Wochen alten Tiere keine ordnungsgemäßen Pässe
ausgestellt waren und auch die vorgeschriebenen Mikrochips fehlten…." Vollständigen Bericht lesen auf AHO
Neu ist die interessante Tatsache, dass man einen Preis erfährt: rund 180 Euro wurden bei dieser Aktion für einen geschmuggelten Welpen bezahlt. Eine hübsche Gewinnspanne, wenn man diese armen Kerlchen dann für 800-1000 Euro an unbedarfte und uninformierte Welpenkäufer weiterveräußern kann.. selbstverständlich ohne angemessene Versorgung geschweige denn Impfungen. Dazu passt übrigens auch die Meldung aus der letzten Woche, dass im Landkreis Lünburg die Staupe auftreten ist.
In unserer Gegend (also rund um Aschaffenburg) gibt es übrigens gleich drei solcher Händler: In Seligenstadt, in Mömbris-Hohl und in Gründau-Rothenbergen. Für den Welpeninteressenten schwer zu erkennen: Hübsch gepflegte Anlagen (teilweise sogar mit schickem Rasen, dem man im übrigen ansieht, dass darauf nie Hunde spielen, Blumenampeln etc.) und immer eine Mutterhündin, die gerade spazieren, beim Arzt oder sonstwo ist, also nicht in Erscheinung tritt. Oder es wird gleich das Märchen aufgetischt, dass die Welpen von reizenden, älteren Züchtern (wahlweise der gerade erkrankten Cousine, Tante etc.) stammen, die leider, leider keine Möglichkeit haben, die Welpen zu verkaufen.
In den meisten Fällen ist die Staatsanwaltschaft bereits tätig und es kam auch schon zu Verurteilungen, was diese Leute aber nicht davon abhält, ihr einträgliches Geschäft weiterzubetreiben. Hundehandel ist prinzipiell erlaubt, wenn man sich an die (mageren) gesetzlichen Bestimmungen hält. Und die Nichteinhaltung von Importbestimmungen etc. ist natürlich häufig schwer nachweisbar. Hinzu kommt, dass die meisten Händler bei Problemen (gekaufter Welpe wird krank etc.) entweder massiv mauern oder großzügig die Rücknahme bzw. Umtausch anbieten. Und wer macht das schon, wenn man so einen Knopf schon ein paar Tage hat?
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