Bakira… eine Erfolgsstory

Eigentlich halte ich ja gar nix von Kundenbriefen in der Werbung, so ala  "Frau S. aus D. mit Dackel Y schreibt…."

Aber ich habe eine eMail mit einer wirklich tollen Geschichte bekommen und möchte mit der Veröffentlichung hier über das unglaubliche Durchhaltevermögen von Bakiras "Eltern" berichten:

Guten Tag Frau Führmann,

wir haben vor wenigen Tagen bezüglich eines Zweithundes telefoniert. Wir gehen momentan regelmäßig mit den beiden zur Wahl stehenden Eurasiern zusammen mit unserer Bakira spazieren. Es läuft mit allen dreien sehr gut, möchten aber definitiv nur einen Hund in unserer Familie aufnehmen. Wir denken daß der Rüde letztendlich das "Rennen" macht, werden sie diesbezüglich aber weiter auf dem Laufenden halten.

Bei unserem Telefonat hab ich Ihnen ganz vergessen von unseren Erfolgen mit Bakira zu berichten. Wir denken es wird sie freuen zu hören, daß wir das "Schuß-Problem" mit Bakira sehr gut in den Griff bekommen haben.

Kurzer Rückblick: Vor einem Jahr haben wir uns ein Haus gekauft. Im September 2008 begannen wir mit dem Umbau. Während des Umbaues und Rücksprache mit den zukünftigen Nachbarn stellten wir fest, daß in der Nähe ein Schützenhaus stationiert ist und 4x wöchentlich trainiert. Wir wußten daß Bakira überhaupt nicht schussfest ist und die Reaktion von unserer Hündin war fürchterlich! Panik pur in den Augen unseres Hundes! Das Verhalten von ihr aus ihrer Angst heraus war schmerzlich mitanzusehn.

Wir baten sie damals um Hilfe. Und sie haben uns eine Adresse von einer Frau  Dr. Breuer im Stuttgarter Raum
mitgeteilt.

Danach gingen wir langsam und schrittweise an das Problem heran:

Zunächst erkundigten wir uns nach den genauen Trainingszeiten des Schützenhauses. So konnten wir wählen, wann wirBakira zu den Arbeiten ins Haus mitnahmen oder dann doch lieber für 3-4 Stundenn  in unserer Mietwohnung liesen. Wir wollten bis zum endgültigen Umzug bewußt schrittweise vorgehen und versuchen Bakira so gut als möglich an die Schießerei zu gewöhnen. Ca. 6-8 Monate bleib uns Zeit dafür.

Ein Termin mit Frau Dr. Breuer wurde umgehend vereinbart. Sie machte uns klar, daß wenn das schrittweise heranführen nicht klappen sollte, wir die Angst von Bakira mit Medikamenten (eventuell nur vorübergehend) "betäuben" müßten. Das war uns nicht wirklich recht. Dies sollte die letzte Möglichkeit sein!

Auf die gekauften CD´s  mit den Schußgeräuschen reagierte Bakira überhaupt nicht, auch nicht mit voller Lautstärke. Eine andere Lösung mußte her.

Bitte lachen sie jetzt nicht, Fr. Führmann. Aber wir haben ein Tonstudio beauftragt die Original-Schußgeräusche des Schützenhauses aufzunehmen!

Die Aufnahmen erfolgten am Schützenhaus direkt, dann in verschiedenen Abständen zum Schützenhaus und letztendlich erfolgte die Aufnahme von unserem Garten aus.Fragen sie lieber nicht was uns dies Aktion gekostet hat. Ganz abgesehen von dem Aufwand mit denTerminvereinbarungen und der Zustimmung des Schützenhauses!!! Von Zusammenarbeit des Schützenhauses kann hier nicht die Rede sein!

Von dem Tonstudio haben wir  3 unterschiedliche Aufnahmen der CD´s erhalten und haben dann in winzig kleinen Schritten begonnen Bakira daran zu gewöhnen. Wir mußten sehr aufpassen, denn  Bakira reagierte auf diese Schüsse und wir mußten ganz genau auf die Steigerung der Lautstärke achten. Als es nach mehreren Wochen in der Wohnung -mit guter Lautstärke-von Bakira gelassen aufgenommen wurde, haben wir begonnen die CD´s im Haus abzuspielen. Als das widerum gut klappte, dann im Garten des Hauses. Kurz vor unserem Einzug haben wir dann die CD im Garten zusammen mit den Trainingszeiten des Schützenhauses laufen lassen.

Während dieser wochenlangen Übungsphasen haben wir paralell dazu mit Schußtraining (Entfernung des Schusses 800 bis 100 Meter) auf Spaziergängen (Schreckschußpilstole) begonnen. Allerdings nur vereinzelt. Wir wollten es nicht übertreiben.

Paralell dazu hab ich begonnen unsere Bakira an eine terrafarbene Decke zu gewöhnen (diese Farbe gibt es in unserem Haushalt sonst nicht). Ich dachte mir, daß ich ihr eventuell mit dieser Decke später mal signalisieren kann, daß alles in Ordnung ist und sie sich sicher fühlen kann. Das war eine spontane Idee von mir und ich wußte nicht ob es funktioniert. Auch hier bin ich schrittweise vorgegangen. Hab die Decke zuerst beim Fressen ausgelegt, dann bei Holzspielen von Nina Ottoson eingesetzt, später dann zusätzlich beim schmusen (was Bakira ja immer ausgiebig genießt). Ich weiß nicht wirklich ob ich alles richtig gemacht habe, aber Bakiras Reaktion ist durchaus positiv.

Seit Ende April wohnen wir jetzt in diesem Haus und das Schützenhaus trainiert regelmäßig. Bakira ist zwar immer noch ein klein wenig skeptisch, ist aber in keinster Weise mehr panisch! Und das alles ganz ohne Medikamente!!! :-)

Hin und wieder sucht sie sogar nach Wurstleckerlies die von uns ausgelegt wurden, auch wenn es zu den Trainigszeiten des Schützenhauses stattfindet. Sie schaut zwar hin und wieder noch während des Suchens etwas skeptisch in Richtung Schützenhaus, entschließt sich aber dann doch weiter nach den Leckerlies zu suchen.

Wenn es sehr laute Schüsse sind, leg ich momentan noch die terrafarbene Decke auf dem Sofa aus. Bakira liegt dann darauf und freut sich auf die nächste Schmuseeinheit.

Wir sind so glücklich darüber daß wir es geschafft haben. Nicht nur glücklich darüber, daß wir in unserem Haus wohnen bleiben können, sondern auch darüber, daß Bakira insgesamt auf Schüsse und Knallerei nicht mehr so sehr panisch reagiert! Sie ist in solchen Situation lang nicht mehr so gestreßt! Das vergangene Silvester war der beste Beweis dafür!

Es ist so unendlich schön zu sehen daß Bakira bereit ist mit uns durch ´dick und dünn´  zu gehen und uns so viel Vertrauen entgegenbringt.

Vielen herzlichen Dank für Ihre Tips und ihre Unterstützung.

Liebe Grüße
Sandi und Ralf Wegmann
mit
Bakira vom Cardinal"

Das ist doch toll, oder? Hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten, dass der Hund auf eine selbst fabrizierte CD anders reagiert als auf die handelsüblichen Geräusche-CDs…